Ibn Masarra

Abū ʿAbdallāh Muhammad ibn ʿAbdallāh Ibn Masarra al-Dschabalī (arabisch أبو عبد الله محمد بن عبد الله بن مسرة الجبلي, DMG Abū ʿAbdallāh Muḥammad ibn ʿAbdallāh Ibn Masarra al-Ǧabalī, geb. 882 oder 883; gest. 931 in Córdoba) war ein islamischer Mystiker und Philosoph. In mittelalterlichen arabischen Quellen wird er als der erste prominente Theologe von al-Andalus und als bedeutender Asket beschrieben, allerdings hat seine Theologie auch viel Widerspruch hervorgerufen.[1] In der modernen Forschung wurde sein Denken unterschiedlich eingeordnet. Während Ignaz Goldziher Ibn Masarra noch als Vertreter der Muʿtazila deutete, wurde er seit Miguel Asín Palacios als Denker betrachtet, der vor allem unter dem Einfluss ismailitisch-neuplatonischer Lehren stand. Diese Einschätzung festigte sich, nachdem 1972 in der Chester Beatty Library zwei Texte gefunden wurden, die man als Werke Ibn Masarras identifizierte. José Bellver, der in Zweifel gezogen hat, dass diese Texte durch Ibn Masarra verfasst wurden, und ihm zwei andere Texte zuordnet, die bisher als Werke Ibn Hazms betrachtet wurden, sieht in Ibn Masarra dagegen einen rationalistischen Theologen.

  1. Bellver: The Beginnings of Rational Theology in al-Andalus. 2020, S. 325.

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